Mut zu Visionen. Let‘s do it!

Ich eilte vom Hotel zur IHK Berlin und nahm für die 2 km Entfernung ein Taxi. Eine Tasche hatte ich nicht, ich hielt das Smartphone und mein Buch, aus dem ich auf dem Event lesen sollte, in der Hand. Als ich mein Ziel genannt hatte, fragte mich der Taxifahrer nach der Veranstaltung, die ich besuchen wollte. „Ich habe ein Buch geschrieben und werde dort daraus vorlesen“, sagte ich kurz vom hinteren Sitz. Der Mann schaute mich über den Rückspiegel an und sagte ironisch: „Worüber denn? Wie man erfolgreich wird?“ – „Ja. Genau das!“, antwortete ich lachend…

Mut zu Visionen

Der Blick aus dem Spiegel vor mir veränderte sich rasch. Die Skepsis wandelte sich zu Vertrauen und ich hörte erneut seine Stimme: „Sagen Sie mir, wie werde ich erfolgreich?“.

Diesmal sah ich im Spiegel einen ernsthaften Blick, einen entschlossenen Blick. Der Mann erwartete meine Antwort. „Halten Sie an“, sagte ich und der Taxifahrer tat es bei nächster Gelegenheit. Er drehte sich zu mir um und ich sah sein Gesicht. Er war nicht mehr als 35 Jahre alt und sah aus, wie die jungen Männer aus der Türkei oder vielleicht dem Iran. Sein Deutsch war gebildet und akzentfrei. Ich konnte mir diesen Mann schnell in einem Bewerbungsgespräch vorstellen. Nachteile waren in diesem ersten Moment nicht sichtbar.

Liebst Du deinen Job?

„Liebst Du es, Taxi zu fahren?“, fragte ich bewusst per Du. „Ja, natürlich! Deshalb habe ich meinen Beruf als Ingenieur aufgegeben. Ich mag die Menschen, die bei mir einsteigen, jeden mit seiner eigenen Geschichte. Noch dazu bin ich mein eigener Chef.“, war seine Antwort.

Ich war überwältigt! Wie viele Personen würden heute sagen „Ich liebe meinen Job…“?

Meine zweite Frage war mehr als logisch:

„Wo ist dann das Problem?“

„Das Geld … Ich brauche Zeit für meine Kinder, aber auch Geld“. In den nächsten 30 Sekunden erzählte er mir von der bitteren Seite seines Lebens. Zwei Kinder, alleinerziehender Vater, die Ehefrau war bei der Geburt des zweiten Kindes erkrankt, deshalb der Berufswechsel.

Mut zur Veränderung, oder …. finde Dein Glück

Ich nahm seinen Quittungsblock und malte mit der Hand ein paar Symbole. Eines jeweils für das Leben, den Beruf, die Kinder … und zeichnete weiter – das Taxi, das dem Mann gehörte, dazu 3 Arbeitskräfte, die auf 450 Euro Basis eingestellt werden könnten. Zeit für die Kinder wäre dann viel mehr, und das Geld für ihn als Arbeitgeber auch. Dazu bekam der Mann von mir noch ein paar Tipps zur Kundengewinnung und Kundenbindung.

Ich musste aussteigen, die Lesung wartete auf mich …

Der Mann fotografierte schnell mein Buch und begann sofort, es bei Amazon zu suchen. Ich drehte mich nach dem Aussteigen noch einmal um und winkte ihm von der Straße. Mir schien, sein Gesicht sei glücklicher geworden.

Ich bin kein professioneller Coach und kein Berater, und vielleicht weiß ich auch nicht, wie man den Menschen hilft, ihre Existenz aufzubauen oder eine neue Stelle zu finden. Es war nur wieder diese spontane Frage, die mich persönlich immer geleitet hatte:

Liebst du deinen Job?

Nichts mehr als das! Es ist das Wort Liebe, welches uns berührt und uns führt; nicht nur, wenn wir unseren Lebenspartner suchen. Wenn wir einen Job ausüben, der uns keinen Spaß macht, hören wir irgendwann mal unsere innere Stimme, die sagt: „Du liebst es nicht und musst etwas tun“. Nach ein paar solchen Aufforderungen der inneren Stimme kommt sie endlich! Die Entschlossenheit. Die Intuition, das Bedürfnis nach Harmonie, all das lässt uns nicht weitermachen und schiebt und schiebt und schiebt unsere Kraft zum nächsten Schritt. Dem Schritt zu einem neuen Beruf. Das ist der Schritt, mit dem wir uns zum Wechseln entscheiden. Ich kenne Menschen, die lange auf diesen Moment warten. Sie sind unzufrieden, aber versuchen weiter, sich mit dem ungeliebten Job anzufreunden. Man brauche das Geld, der Markt sei ungünstig, es gebe noch so viel Zeit … die Gründe dafür sind vielfältig.

Was braucht man, um zu erfahren, welcher Job glücklich macht? Genauer gesagt, geht es nicht nur um das Glück im Job. Der Job ist auch ein Teil unseres Lebens. Es geht hier um das gesamte Lebenskonzept und unsere ewige Suche nach dem Glück.

Was brauchen wir, um das Glück auch im Job zu finden?
Die Antwort darauf:

Wir brauchen Visionen.

Wie diese, mit denen wir als Kinder in den Schlaf sanken. Die Träume von heute sind die Visionen, die uns den Weg zu dem geliebten Job zeigen. Aber nicht nur. Wir brauchen Mut zu Visionen. Den Mut, mit dem wir zuerst uns selbst sagen: Attacke! Ich werde den Job finden, der mich glücklich macht!

Schade, ich habe es nicht geschafft, dies dem Taxifahrer auch noch zu sagen:

Du liebst deinen Job und kannst alles ausprobieren. Liebe ist ein warmes Gefühl, das wir für unser ganzes Leben brauchen!

Sei mutig, erreiche die Grenze und dann überschreite sie. Mut allein ist dein Weg zum Erfolg!

Let‘s do it!