Der Ton macht die Musik! Er bestimmt auch das Miteinander in deinem Unternehmen und damit die Unternehmenskultur. Ob du deine Mitarbeiter*innen duzt oder siezt, ist dir überlassen. Doch egal, für welche Anrede du dich auch entscheidest: Sie sollte auf Gegenseitigkeit beruhen, damit auf Augenhöhe kommuniziert wird.
Die interne Kommunikation in deinem Unternehmen ist Teil deiner Unternehmenskultur. Die Anrede wiederum gehört zu den Umgangsformen, die ihr pflegt. Sie spielt eine wichtige Rolle dafür,
- wie es sich für deine Mitarbeiter*innen anfühlt, Teil deines Unternehmens, deines Teams zu sein (interne Wirkung),
- und dafür, wie dein Unternehmen nach außen wirkt – auf Geschäftspartner*innen, Kund*innen, Mitbewerber*innen und potentielle Mitarbeiter*innen (externe Wirkung).
Meine Erfahrung nach fast 25 Jahren internationalem Unternehmertum und als Business Coach ist die: Ein respektvolles, wertschätzendes Business-DU bringt ein Team eher als ein höfliches SIE dazu, sich als WIR zu fühlen und entsprechend geschlossen zu handeln.
DU, DU oder DU?
Beim Duzen kommt es darauf an, wie du das DU als Unternehmer*in in deine Unternehmenskultur einbindest. Denn es gibt nicht nur das eine DU. Stattdessen lassen sich folgende DU-Typen unterscheiden:
- Kumpelhaftes DU – wie es in Social Media benutzt wird, gleichwohl man sich nur virtuell kennt und begegnet.
- Stellvertretendes DU – wie es verwendet wird, wenn über jemanden Drittes per Vornamen gesprochen wird, zum Beispiel beim Telefonieren mit deren/dessen Kolleg*in: Du fragst nach Frau X oder Herrn Y und bekommst zu hören, dass die „Carla“ oder der „Björn“ gerade nicht zu sprechen seien.
- Zeitweises DU – wie es in zeitlich begrenzten Webinaren, Workshops oder Coachings der Einfachheit halber angeboten wird, um sich mit dem uneinheitlichen Gezieze und Geduze nicht von den wertvollen Inhalten der Veranstaltungen abzulenken.
- Geschäftliches DU (Business-DU) – ein höfliches, partnerschaftliches DU, das trotz der freundschaftlichen Nähe zielführend, also strategisch benutzt wird, um den Teamgeist im Unternehmen zu fördern und unternehmerische Hierarchien nach innen wie außen abzuflachen.
Brauchst du Unterstützung dabei, deine wertschätzende Unternehmenskultur zu definieren und umzusetzen? Ich helfe dir gern dabei – kontaktiere mich gleich hier!
Duzen oder Siezen – was ist besser?
Ob sich in deinem Unternehmen alle duzen oder siezen, das ist deine Entscheidung. Als Geschäftsführer erfüllst du eine Vorbildfunktion und als Führungskraft mit dem höchsten Rang ist es an dir, deinen dir unterstellten Mitarbeiter*innen – unabhängig von deren Geschlecht und Alter – das SIE oder das DU anzubieten.
- Ein SIE wirkt förmlich, höflich, neutral und wahrt eine gewisse Distanz. Aus einem SIE lässt sich weder auf Sympathie noch auf Antipathie zwischen den Gesprächspartner*innen beziehungsweise Kolleg*innen schließen. Das SIE sorgt zudem für Sachlichkeit in Gesprächen.
- Ein DU dagegen wirkt leger, vertraut und bringt Gesprächspartner*innen wie Kolleg*innen einander näher. Aus dieser Nähe resultiert ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Die wiederum kann den Teamspirit beflügeln und für ein freundschaftliches, partnerschaftliches Arbeitsklima in deinem Unternehmen sorgen.
Aber: Wer sich duzt, sagt sich unangenehme Dinge auch offener und direkter – wobei die Gefahr beim Duzen größer als beim Siezen ist, dass man sich auch einmal im Ton vergreift. Daher braucht es auch für das DU im Unternehmen Regeln zum gewünschten wertschätzenden Umgangston. Außerdem ist die Streitkultur zu regeln.
Mein Tipp: Als Unternehmer kannst du beispielsweise dafür sorgen, ein DU als Business-DU zu etablieren, das mit einem von dir definierten Maß an Wertschätzung, Respekt, Sachlichkeit und Höflichkeit benutzt wird.
3 wichtige Regeln fürs Duzen
- Merke dir: Ein einmal angebotenes DU ist von Dauer, du kannst es nicht mehr zurücknehmen. Denn das würde bedeuten, dass du deine*n Mitarbeiter*in herabsetzt, abwertest und demütigst.
- Vermeide eine uneinheitliche Ansprache: Denn wenn du einen Teil deines Teams siezt und den anderen duzt, dann kann diese Uneinheitlichkeit zu Problemen führen, weil sich deine Mitarbeiter*innen unterschiedlich behandelt fühlen. Das kann den Teamgeist beeinträchtigen.
- Es zeugt von Respektlosigkeit, das DU nur eingleisig zu benutzen – du lässt dich siezen, duzt aber deine Mitarbeiter*innen. Eine Unternehmenskultur auf Augenhöhe bedeutet, dass sich entweder alle duzen oder alle siezen.
Keine Angst vorm Duzen!
In meinen Business Coachings erlebe ich immer wieder Unternehmer*innen, die das DU scheuen, weil es ihnen per SIE angeblich leichter falle, unangenehme Dinge wie eine Abmahnung oder gar eine Kündigung auszusprechen. Das stimmt sicher, ein persönliches DU bedeutet Nähe und Nähe ist meist emotionaler als die Distanz eines SIE. Doch als wertschätzende*r Unternehmer*in brauchst du dich nicht hinter einem SIE zu verstecken.
Geh stattdessen in die DU-Beziehung, stelle dich auf dein Gegenüber ein und führe ein vertrauensvolles und wertschätzendes Gespräch! Selbst dann, wenn es im Fall einer Kündigung das letzte dienstliche Gespräch mit dieser*m Mitarbeiter*in sein sollte – führst du es per DU auf Augenhöhe, wird auch daraus ein Austausch resultieren, der sich für beide Seiten als wertvoll erweist.
Kontaktiere mich zu einem ersten Gespräch, wenn du Hilfe beim Konzipieren deiner wertschätzenden Unternehmenskultur brauchst!
Sprich deine Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe an!
Dein Business Coach Nelly Kostadinova
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