Entwickle dich – zum Zuhörer!

Ein Erfolg garantierender Zug charismatischer Menschen ist ihre Fähigkeit, zuhören zu können. Wir fühlen uns ihnen nah, weil sie uns an sich ranlassen. Das tun sie, indem sie uns zuhören, auf uns eingehen, ganz bei uns sind, wenn wir reden. Auch du kannst lernen, richtig gut zuzuhören. Wie, das steht hier.

Zuhörer
Jede zwischenmenschliche Kommunikation beruht darauf, dass wir miteinander sprechen und einander zuhören. Der Sprechende (Sender) richtet sich an den Zuhörenden (Empfänger), in der Hoffnung, dass seine Worte gehört und verstanden werden. Oft kommt es zu Missverständen, nicht selten mit fatalen Folgen, weil das Gesagte nicht so ankommt, wie erhofft. Die Verantwortung dafür liegt auf beiden Seiten: Der Sprechende muss seine Worte so wählen, dass der Zuhörende sie verstehen kann. Und der Zuhörende muss richtig zuhören.

Was du davon hast, richtig zuhören zu können

Wer am Verhandlungstisch richtig zuhören kann, erreicht viele seiner Ziele schneller und effizienter, zeigen Studien. Wobei der Tisch in der Gemeinschaftsküche einer WG, in der romantischen Ecke eines Restaurants oder im Besprechungszimmer einer Kanzlei stehen kann – denn verhandelt wird immer und überall. In der WG geht es beispielsweise um die Aufteilung der alltäglichen Dienste, im Restaurant um die Wahl des nächsten Urlaubsortes, in der Kanzlei um die Aufteilung des Besitzes nach der Scheidung.

Nur wer dem Gegenüber zuzuhören vermag und versteht, was dieser denkt und warum er das denkt, kommt ihm so nahe, dass er ihn zu einer anderen Denkweise und damit zu einer anderen Entscheidung bewegen kann. Und darum geht’s schließlich am Verhandlungstisch. Somit ist deine Fähigkeit zuhören zu können, entscheidend dafür, wie du dich in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen in Familie, Freundeskreis, Schule, Studium und Beruf durchsetzt, um Lösungen zu finden, die gut für dich sind.

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Welcher Zuhörertyp bist du?

Es lassen sich vier verschiedene Zuhörertypen unterscheiden:

Als typischer Weghörer hast du oft Probleme damit, dich auf dein Gegenüber einzulassen, vielleicht, weil du introvertiert bist. Da es dir in diesem Fall an Zuwendungsvermögen mangelt, wirkst du auf andere schnell unhöflich oder gar abweisend. Als Weghörer kommunizierst du eher sachlich. Mein Tipp: Öffne dich und gib deinem Gegenüber Raum. Höre ihm zu und zeige die Gefühle, die das von ihm Gesagte in dir wecken. Streng dich an und gehe in den Austausch!

Als selektiver Zuhörer folgst du der Argumentation in einem Gespräch meist oberflächlich und bei Details schaltest du schnell ab. In Gedanken bist du längst woanders. Du fragst wenig und versetzt dich nicht in dein Gegenüber, weil du es nicht willst oder nicht kannst. Häufig vergisst du den Großteil dessen, was gesagt worden ist. Mein Tipp: Konzentriere dich auf dein Gegenüber! Bitte ihn, dir zu begründen, warum er denkt, was er denkt. Versetze dich an seine Stelle und spüre die Gefühle nach, die ihn bewegen. Tausche dich aus!

Als bewertender Zuhörer gibst du alles, um gut zuzuhören. Aber: Du bewertest das von deinem Gegenüber Gesagte direkt – und noch während er mit dir spricht, formulierst du schon deine Antwort. Dabei entgeht dir oft Wesentliches des Gesagten. Als bewertender Zuhörer kannst du Zahlen, Fakten und Gesprächsthemen meist gut verstehen. Mein Tipp: Bemühe dich mehr, zu verstehen, was dein Gegenüber wirklich meint. Respektiere das und versuche, seinen Standpunkt zu verstehen – und zwar vorurteilsfrei! Nimm das Gesagte einfach an! Stelle Fragen und höre dir die Antworten genau an. Entwickle Verständnis für die Gedanken deines Gegenübers, auch wenn sie deinen widersprechen.

Als aktiver Zuhörer hörst du deinem Gegenüber schon sehr aufmerksam zu. Du stellst deinen inneren Monolog ab und achtest gut auf verbale (Worte und Wortwahl) wie nonverbale Signale (Tonlage, Körpersprache) deines Gegenübers. Du fragst nach, um dein Gegenüber wirklich zu verstehen. Du merkst dir Informationen und deren Bedeutung oft sehr lange und nutzt dieses Wissen, um dir die Kommunikationswege zu öffnen und nachhaltig offenzuhalten. Mein Tipp: Weiter so!

Die allerwenigsten von uns sind nur der eine oder andere Zuhörertyp, sondern vielmehr eine Mischung mehrerer davon, wobei ein Typ meist dominiert. Das ist gut, denn es eröffnet uns die Chance, je nach Situation richtig zuhören zu können. Dazu musst du aber in der Lage sein, dich aus dem Fokus zu nehmen und dich auf dein Gegenüber zu konzentrieren.

Trainiere dich im Zuhören – mit diesen 11 Übungen!

Richtig zuhören ist schwer. Das hat einen Grund: Wir hören uns selber viel lieber reden, als dass wir anderen zuhören. Gehirnforscher stellten fest, dass wir uns damit genauso befriedigen können, wie mit einem köstlichen Essen, mit dem Gefühl von Besitz (Geld) oder mit leidenschaftlicher, körperlicher Nähe (Sex). Aus dem Wunsch heraus, sich verbal zu befriedigen, erwächst in vielen der Drang, in Gesprächen die Oberhand zu behalten. Hinzu kommt, dass sich unser Gehirn beim Zuhören sehr anstrengen muss, wovon es eher ermüdet. Das Sprechen dagegen wirkt vitalisierend (belebend) auf uns. Die gute Nachricht ist: Du kannst dich zu einem guten Zuhörer entwickeln. Die folgenden 11 Übungen helfen dir dabei:

1. Lies in deinem Gegenüber!

Beim Miteinandersprechen geht es nicht um den Austausch bloßer Worte. Auch Stimmfarbe, Lautstärke, Blicke, Körperhaltung, Gestik und Mimik sind wichtige Kommunikationsmittel. Achte auf die Körpersprache deines Gegenübers! Lies sie, während du seinen Worten lauschst, und verbinde die sichtbaren Signale mit dem Gesagten!

2. Setze deine Körpersprache ein!

Wie oben geschrieben, wird dein Gehirn dich in einem Gespräch dazu drängen, dich aktiv einzubringen: als Sprecher. Steuere dem bewusst entgegen, indem du dich zum geduldigen Zuhörer machst. Rutsche nicht ungeduldig auf dem Stuhl hin und her, sondern still. Mach nicht unhöflich auf dich aufmerksam, greif nicht in den Redeschwall des Gegenübers ein, unterbrich ihn nicht! Lass ihn stattdessen ausreden und höre ihm zu.

3. Signalisiere, dass du zuhörst!

Nutze deine Möglichkeiten, um deinem Gegenüber zu zeigen, dass du ihm richtig zuhörst: Halte Blickkontakt, nicke, gewähre ihm Pausen. Spiegele seine Emotionen, ohne zu übertreiben.

4. Lass dich nicht ablenken!

Schaffe eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Sorge für einen ungestörten Austausch, ohne dass dich Telefon- oder Türklingel ablenken. Gehe in ein Gespräch mit dem Vorsatz, zu 100 Prozent anwesend zu sein.

5. Entspanne dich!

Bleibe in einem Gespräch möglichst entspannt. Das entspannt auch dein Gegenüber. Und sei dir gewiss, dass es nur in einer entspannten Atmosphäre zu einem tiefgründigen und offenen Austausch kommt.

6. Frage nach!

Stelle Fragen: Sie helfen dir nicht nur, zu checken, ob du alles richtig verstanden hast, sondern geben deinem Gegenüber auch die Chance, tiefer in ein Thema einzudringen, neue Aspekte zu berücksichtigen und seine Argumente zu strukturieren.

7. Rechtfertige dich nicht unnötig!

Werden deine Worte infrage gestellt oder kritisiert, bemühe dich um Offenheit. Rechtfertige dich nicht sofort, sondern bitte dein Gegenüber, seine Einwände zu begründen. Damit verschaffst du dir Zeit, zuzuhören, und in Ruhe zu prüfen, inwieweit diese Einwände berechtigt sind. Auf diese Weise bleibt das Gespräch auf Augenhöhe und konstruktiv.

8. Belehre nicht!

Auch wenn du dir sicher bist, es besser zu wissen: Belehre dein Gegenüber nicht – denn das wirkt schnell arrogant. Frage stattdessen nach den Gründen, die dein Gegenüber für seine Meinung hat, und tausche dich respektvoll darüber mit ihm aus.

9. Nimm aktiv auf, was dein Gegenüber dir sagt!

Gib deinem Gegenüber das sichere Gefühl, dass du ihm zuhörst und ihn verstehst. Ein gutes Mittel dazu ist das: Wiederhole in deinen Worten, was dein Gegenüber gesagt hat und frage nach, ob das auch das ist, was er sagen wollte.

10. Antworte nicht sofort, sondern mache eine kurze Denkpause!

Bevor du deinem Gegenüber antwortest, mache eine kurze Pause. So kann dieser noch einen Gedanken hinterherschicken und sich dann voll und ganz auf dich fokussieren. Zähle anfangs gerne ganz langsam bis Drei, bis du dich an die kurze Pause vor deiner Antwort gewöhnt hast.

11. Komm auf den Punkt!

Wähle deine Worte mit Bedacht, formuliere genau und fasse dich möglichst kurz. Damit hast du die größte Chance, dass man dir bis zum Schluss aufmerksam zuhört und du richtig verstanden wirst.

Denk immer daran, dass zum Zuhören mehrere Aktionen nötig sind:

  • Hören und Sehen
  • Mitdenken, Mitfühlen, Verstehen und gegebenenfalls Rückfragen
  • Antworten

Brauchst du Unterstützung dabei, um ein guter Zuhörer zu werden? Melde dich gerne bei mir, ich helfe dir als Charisma Coach beim Entwickeln deiner Zuhörerqualitäten!

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Dein Charisma Coach Nelly Kostadinova

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