Wenn die Kommunikation schiefläuft, bleiben Missverständnisse nicht aus. Doch warum verstehen wir einander nicht immer richtig? Weil wir nicht nur die reinen Worte voller Bedeutung aussenden, sondern sie mit unseren Emotionen und mit unserem Verhalten, insbesondere mit unserer Stimmfarbe, Betonung, Mimik und Gestik kombinieren. Und deshalb klingt schon ein einfaches „Nein“ mal bestimmt („Nein!“), mal fragend („Nein?“) und mal erstaunt („Nein?!“). Ich erkläre dir heute, worauf es ankommt, damit du deine Botschaft unmissverständlich übermittelst.
Schauen wir als Erstes, was ein Missverständnis ist! Es handelt sich dabei um eine Störung: Die Übertragung der Information zwischen Sender (Redner) und Empfänger (Zuhörer) ist gestört. Zumeist ist der Grund der Störung der, dass der Zuhörer das Gehörte unabsichtlich falsch deutet. Die Störung ist demzufolge die Differenz zwischen dem,
- was der Sender mit seinen Worten sagen wollte (meinte)
- und dem, wie der Empfänger sie verstanden hat.
An für sich ist ein Missverständnis kein Problem – es ließe sich leicht aus der Welt schaffen, wenn zum Beispiel jedes Mal eine Glocke tönen würde, sobald etwas missverstanden wird. Dann käme es zum Austausch und zur Klärung. Leider gibt es diese Glocke nicht. Und so geht der Sender davon aus, richtig verstanden worden zu sein, und der Empfänger nimmt an, die Worte richtig verstanden zu haben. Keiner denkt an eine Kommunikationsstörung. Und doch ist sie da. Und wegen dieser falschen Grundannahme auf beiden Seiten gibt es Missverständnisse – immer und überall. Mitunter können sie gravierende Folgen haben, insbesondere dann, wenn es um etwas geht: Erfolg, Entscheidungen, Vertrauen, Einfluss, Macht oder Geld.
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So beugst du Missverständnissen vor!
Wenn du die typischen Gründe kennst, die zu Missverständnissen führen können, dann kannst du gegensteuern. Deshalb schauen wir als Nächstes auf die Auslöser (Trigger) von Missverständnissen. Mach dir bewusst, dass jedes Wort, das du sendest, deinen Stempel trägt. Denn du misst ihm eine individuelle Bedeutung bei. Und das tust du, weil du kein unbeschriebenes Blatt, sondern voller Wissen, Fähigkeiten und Lebenserfahrung bist, weil du Interessen, Prinzipien, Wertvorstellungen und auch Vorurteile hast. Und weil du fühlst.
Jede Information von dir wird auf drei Ebenen versendet:
- verbale Ebene: Sprache, Wortwahl, Ausdrucksform
- paraverbale Ebene: Lautstärke, Stimmlage, Lachen, Räuspern, Schweigen, Flüstern, Schreien
- nonverbale Ebene: Mimik und Gestik
Wenn du deine Botschaft unmissverständlich übermitteln willst, musst du sie so absenden, dass auf keiner der drei Ebenen Missverständnisse auftreten.
- Das setzt einerseits voraus, dass du dich als Sender virtuos auf allen Ebenen bewegen kannst.
- Andererseits setzt es voraus, dass du weißt, wer am anderen Ende der Kommunikationsleitung ist: der Empfänger. Und nicht nur das: Du solltest deinen Empfänger bestens kennen: Wer ist er? Was weiß er, was kann er, welche Erfahrungen hat er? Was bewegt ihn, was treibt ihn an, was ist ihm wichtig und wertig?
Mein wichtigster Tipp an dieser Stelle: Sei flexibel! Du musst in der Lage sein, dich mit deiner Botschaft unmissverständlich an jeden wenden zu können. Achte darauf, dass du alle Ebenen stimmig auf eine Frequenz bringst und deine Botschaft erst dann sendest.
Das bedeutet, dass du neben der Verbalität auch kulturelle Aspekte berücksichtigen musst. Denn im Zuge der zunehmenden Globalität und Digitalität erreichst du Empfänger rund um den Globus. Deine Botschaft wird über Landes- und damit Sprachgrenzen hinweg übertragen, ebenso wie über kulturelle Grenzen. Beides, sprachliche und kulturelle Vielfalt, sind mitunter Grund für Missverständnisse.
Willst du beim Senden deiner Botschaft an fremdsprachige Empfänger sprachlich bedingte Missverständnisse vermeiden (Übersetzungsfehler), musst du deine und die Fremdsprache(n) exzellent beherrschen. Bestenfalls sogar in ihren lokalisierten Versionen. Fehlt es dir an den entsprechenden Sprachkenntnissen? Dann hol dir professionelle Hilfe!
Willst du kulturellen Missverständnissen vorbeugen, musst du dich nicht nur in deiner, sondern auch in der Empfängerkultur auskennen.
Du siehst: Das unmissverständliche Aussenden von Botschaften bedeutet eine Menge Arbeit. Doch die lohnt sich!
Meine besten Tipps, Missverständnissen vorzubeugen
Ich bin in Bulgarien geboren, wählte später Deutschland als zweite Heimat, gründete hier eine Familie und ein international erfolgreiches Unternehmen, das ich fast 25 Jahre lang führte. Mein Team war multikulturell, meine Mitarbeiter arbeiteten in mehreren Ländern auf unterschiedlichen Kontinenten. Inzwischen coache ich international: Menschen im deutschsprachigen Raum, in Italien und in Südafrika. Vor diesem Hintergrund nenne ich dir im Folgenden meine Tipps, die mich in meiner Kommunikation bislang unmissverständlich machten:
- Sprich einfache und klare Worte. Formuliere kurze Sätze. Wähle Begriffe, die dein Zuhörer kennt und versteht. Meide Fremdwörter. Erkläre sie, wenn sie sich nicht vermeiden lassen. Verzichte auf Abkürzungen und Akronyme.
- Sprich eindeutig. Meide mehrdeutige Ausdrücke.
- Frage offen nach, ob und unbedingt auch wie dein Gegenüber dich verstanden hat. Lass ihn deine Botschaft in seinen eigenen Worten wiedergeben. Wiederhole deine Botschaft gegebenenfalls.
- Verbinde dich mit deinem Zuhörer auf Augenhöhe. Am besten gelingt das auf emotionaler Ebene.
- Sprich offen, direkt und ehrlich.
- Gib im Fall des Falles konkrete Anweisungen.
- Beobachte die Reaktion deines Gegenübers und gehe darauf ein.
- Höre selbst wertschätzend zu.
- Befreie dich von Vorurteilen und Bewertungen vorab.
- Gib dir und deinem Gegenüber Zeit für den Infotransfer.
Zu guter Letzt noch ein guter Rat: Lerne aus den Missverständnissen, die du erlebst. Analysiere sie ehrlich und schau genau, was die Ursache war. Vermeide sie künftig!
Wünschst du dir einen Trainer an der Seite, der dir hilft, deine Botschaft unmissverständlich zu übermitteln? Dann melde dich gerne bei mir!
Deine Charisma- und Präsentationstrainerin Nelly Kostadinova
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