Wer erfolgreich führen möchte, muss klar kommunizieren. Doch wie geht das? Ich erkläre dir heute, wie du deine Botschaft unmissverständlich formulierst und an dein Team übermittelst. Du erfährst zudem, wie du nachhaltig prüfen kannst, ob deine Botschaft angekommen ist und wie erwartet umgesetzt wird.
Kommunikation ist das, was dich mit deinem Team verbindet: Je klarer du als Führungskraft kommunizierst, desto besser wirst du verstanden. Doch wie kommst du zu einer klaren Kommunikation?
Was du vom Spiel „Stille Post“ für deine Führungskommunikation lernen kannst
Bevor ich dir gleich meine 6 Schritte zu einer klaren Kommunikation vorstelle, möchte ich dich kurz auf einen Ausflug in deine Kindheit einladen: Erinnerst du dich an das Spiel „Stille Post“, das auch „Flüsterpost“ genannt wird? Dabei sitzen die Mitspielenden im Kreis. Ein Mitspielender denkt sich einen Begriff, einen Ausdruck oder einen ganzen Satz aus und flüstert diesen seiner/m Sitznachbar/in einmal ins Ohr. Diese/r gibt das ihr/ihm Eingeflüsterte dann flüsternd an die/den Nächst/en weiter und so fort. Das Geflüsterte macht so die Runde im Kreis, bis es wieder bei der/demjenigen landet, die/der es in Umlauf geschickt hatte.
Spaß am Spiel kommt auf, wenn die ursprüngliche Botschaft sich unterwegs veränderte, was aus diversen Gründen die Regel ist. So wird die Botschaft unter anderem in Teilen oder gänzlich falsch gehört, falsch verstanden, interpretiert und/oder in eigene Worte übertragen („übersetzt“). Da es jedoch ein absolutes No-Go ist, zwischendrin zuzugeben, das Eingeflüsterte nicht gehört und/oder nicht verstanden zu haben, wird die Botschaft flugs verändert.
Das Kinderspiel ist ein gutes Beispiel für die Kommunikation in deinem Unternehmen: Wenn du als Führungskraft ein leitendes Teammitglied zu einer Angelegenheit informierst, die das ganze Team betrifft, wird deine Info von dieser Teamleitung an die übrigen Teammitglieder weitergeleitet – ähnlich wie im Spiel „Stille Post“. Typischerweise „färbt“ jede/r „Weiterleiter/in“ die Info individuell ein. Das ist bei Themen, die einen selbst mitbetreffen, kaum zu vermeiden, da jede/r sich beim Empfangen und Weiterleiten der Info ihren/seinen eigenen Kopf macht.
Wie im Kinderspiel wächst auch bei der Kommunikation in deinem Unternehmen/Team das Risiko einer „Verfärbung“ bis hin zu einer „Verfälschung“ der Info mit der
- Länge der Botschaft,
- Unklarheit der Botschaft
- und mit der Zahl der Empfänger/innen und Weiterleiter/innen.
6 Schritte zu einer klaren Kommunikation
Daraus kannst du wertvolle Schlüsse für deine klare Kommunikation ziehen:
- Je kürzer und klarer du dich ausdrückst
- und je kürzer der Weg der Botschaft zwischen dir als Sender und den Teammitgliedern als Empfänger ist,
desto besser beziehungsweise richtiger wirst du verstanden. So kommst du zu einer klaren Botschaft:
Schritt 1: Definiere deine Botschaft!
Du musst zunächst selbst genau wissen, was du deinem Team mitteilen möchtest. Überlege dir, was das Kernziel oder die Hauptbotschaft ist, die du vermitteln willst. Bleib dabei so konkret wie möglich.
Schritt 2: Bestimme den Zweck deiner Botschaft!
Welches Ziel verfolgst du mit deiner Botschaft? Willst du dein Team damit informieren, motivieren, leiten oder inspirieren? Der Zweck deiner Botschaft bestimmt, wie du sie formulieren und präsentieren solltest, um sie unmissverständlich ans Team zu bringen.
Schritt 3: Wähle die richtigen Worte!
Die Worte, die du wählst, haben einen großen Einfluss darauf, wie deine Botschaft ankommt. Sprich die Sprache deines Teams, vermeide komplizierte Ausdrücke oder Jargon, es sei denn, du bist dir sicher, dass alle Mitglieder deines Teams das verstehen.
Schritt 4: Formuliere deine Botschaft klar und direkt!
Verzichte auf Umschweife und Unklarheiten. Sag direkt, was du meinst. Stell sicher, dass deine Botschaft in sich logisch und kohärent ist.
Schritt 5: Check deine Botschaft und übe dich darin, sie zu präsentieren!
Vor der Präsentation deiner Botschaft solltest du sie auf Klarheit und Richtigkeit überprüfen und, wenn möglich, auch üben, zu präsentieren. Dies kann dir helfen, mögliche Missverständnisse oder Unklarheiten vorab zu erkennen und zu beheben.
Schritt 6: Verstärke deine Botschaft mit nonverbaler Kommunikation!
Deine Körpersprache, Mimik und Stimme können deine verbale Botschaft verstärken oder untergraben. Stelle deshalb sicher, dass deine nonverbale Kommunikation mit deiner verbalen Botschaft übereinstimmt.
Beispiel für klare Kommunikation
Das folgende Beispiel zeigt dir, worauf es bei klarer Kommunikation ankommt:
„Wir müssen uns mehr anstrengen, um unsere Ziele zu erreichen.“
So formuliert ist deine Botschaft ans Team weder klar noch direkt. Sie lässt viel Spielraum für Interpretationen. Sie macht auch nicht klar, was genau das Team tun sollte.
Besser ist diese Botschaft: „Um unsere Quartalsziele zu erreichen, benötigen wir eine Steigerung unserer Verkaufszahlen um 15 Prozent. Hierfür bitte ich euch, den Fokus auf Kundenrückgewinnung und Upselling zu legen.“
Diese Botschaft ist klar, direkt und konkret. Du sagst genau, was das Team tun soll und warum.
Wirkungskontrolle: Frag nach, ob und wie deine Botschaft angekommen ist!
Erfolgreiche Kommunikation ist eine Fähigkeit, die du mit Training verbessern kannst. Kennst du schon mein Charisma- und Präsentationstraining? Hier findest du mehr Infos dazu:
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Zudem kannst du mit einer einfachen Nachfrage erfahren, ob deine Botschaft so angekommen ist, wie du es geplant hattest. Hole dir Feedback ein! Und justiere deine Kommunikation daran aus – immer wieder!
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