Du hast einen Fehler gemacht.
Und nun?
- Tust du so, als ob nichts gewesen wäre, und hoffst du, dass dein Fehler nicht auffällt?
- Wartest du angstvoll ab, bis er doch auffällt?
- Oder gibst du offen zu, dass dir ein Fehler unterlaufen ist?
Dir einen Fehler einzugestehen und vor anderen offen zuzugeben – das erfordert Mut. Schließlich weißt du nicht, wie die anderen auf dein Fehlereingeständnis reagieren.
Ich möchte dich trotz dieser Unsicherheit darin bestärken, deinen Fehler rasch zuzugeben und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Denn damit zeigst du deine Stärke.
Jeder macht Fehler – auch du!
Menschen machen Fehler.
Das weiß jede*r. Und jede*r macht Fehler.
Doch was ist ein Fehler überhaupt?
Ein Fehler ist das Ergebnis einer Entscheidung, die nicht das brachte, was du dir gewünscht und/oder was du erwartet hast. Übrigens gibt es zum Begriff „Fehler“ kein Gegenteil.
Richtig oder falsch – sich zu entscheiden bedeutet immer, du hast die Wahl zwischen zwei oder mehr Alternativen.
Nicht mehr. Und nicht weniger.
Es geht demnach darum, eine Entscheidung zu treffen. Das machst du jeden Tag tausendfach. Laut Forschern sind die meisten der täglich bis zu 20.000 zu fällenden Entscheidungen sogenannte Blitzentscheidungen – und werden unbewusst getroffen. Nur einen geringen Teil deiner Entscheidungen triffst du demnach ganz bewusst.
Für jede Entscheidung spielen deine Erfahrungen und Routinen eine Rolle. Denn fürs Entscheiden brauchst du Informationen, die für (pro) oder gegen (kontra) eine Alternative sprechen. Es gilt: Je weniger Informationen du zu den Alternativen hast, die bei der Entscheidung zur Wahl stehen, desto ungewisser ist das Ergebnis deiner Entscheidung. Anders ausgedrückt: Je mehr du zu den Alternativen weißt, desto sicherer kannst du dich entscheiden – weil du weißt, mit welcher Alternative du das gewünschte und erwartete Ergebnis erzielst.
Damit ist klar, dass ein Fehler an sich nichts Schlechtes ist. Vielmehr bietet er dir Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln sowie Routinen zu entwickeln und anzupassen.
Sieh deinen Fehler als Chance!
Was bringt es dir, deinen Fehler einzugestehen?
Du hast einen Fehler gemacht. Diese Erkenntnis kann dich ordentlich ins Schwitzen bringen – je nachdem, welche Konsequenzen dein Fehler mit sich bringt. Bist nur du betroffen – oder auch andere Menschen? Wie konnte es zu dem Fehler kommen? Verursacht er einen Schaden? Lässt sich der Fehler wiedergutmachen? Falls ja, wie? Das sind Fragen, die dir sofort in den Kopf schießen, wenn du deinen Fehler bemerkst.
Und jetzt kommt es auf dich an: Wie gehst du mit dem Fehler um?
Mein Rat: Gestehe dir zuerst selbst den Fehler ein. Denke ganz bewusst: Ich habe diesen Fehler gemacht. Das ist ein ganz wichtiger Satz, mit dem du selbst die Verantwortung schulterst. Du befähigst dich damit, zu handeln.
Sollte dein Fehler Konsequenzen für andere haben, musst du ihn offen zugeben. Sieh das unbedingt als Chance, denn du gibst damit eine Erfahrung weiter – und bewahrst bestenfalls dein Team oder deine Vorgesetzten davor, den gleichen Fehler zu machen.
Biete dich zugleich an, daran mitzuwirken, die etwaigen Konsequenzen deines Fehlers zu tragen, ihn aufzuklären und zu beheben. Vergiss nicht: Du bist der wichtigste Zeuge deines Fehlers!
Wünschst du dir ein Training, um zu lernen, richtig mit Fehlern umzugehen? Dann melde dich gerne bei mir:
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Warum denkst du bei einem Fehler eher an Flight und Freeze, als an Fight?
Unsere moderne Welt ist eine Leistungsgesellschaft. Es geht fast immer um höher, schneller und weiter. Es geht um das beste Ergebnis, seltener um den besten Weg dahin. Fehler bedeuten in diesem leistungs- und ergebnisbezogenen Verständnis Störungen eines Prozesses. Und so werden Fehler oft als Verluste bewertet – verlorene Zeit, verlorenes Geld – und nicht als Gewinn: gewonnene Erfahrung. Ein Perspektivwechsel ist wünschenswert: Denn Fehler sind mit Blick in die Vergangenheit zwar Verluste, mit Blick in die Zukunft jedoch Gewinne.
Hier ist Umdenken gefragt! Wir brauchen eine neue Fehlerkultur. Dafür sprechen auch diese Forschungsergebnisse: In einem internationalen Vergleich landete Deutschland mit seiner Fehlerkultur und seiner Toleranz für Fehler auf Platz 60 – von 61. Der Grund: Noch stünden hierzulande angesichts eines Fehlers eher Schuld und Strafe im Fokus, als der Lerneffekt, den er bringt. Ein Fehlerkultur sollte als Lernkultur verstanden werden – und nicht als Schuldkultur.
Das wiederum braucht Klarheit bei der Aufarbeitung eines Fehlers: Liegt tatsächlich ein Fehler vor oder geht es um ein Fehlverhalten?
Erst wenn jeder*m die Angst vorm Fehlermachen genommen wird, sind Weglaufen (Flucht, Flight) und Schockstarre (Stillstand, sich unsichtbar machen, Freeze) nicht mehr die erste Wahl, um mit einem Fehler umzugehen. Ohne Angst vorm Fehlermachen und vor den Folgen eines Fehlers kommt man ins Handeln.
Wie du einen Fehler zugibst: Fehlermeldung + Entschuldigung + Wiedergutmachung
Drei Schritte gehören zum Eingestehen eines Fehlers:
1. „Ich habe einen Fehler gemacht.“
Das ist ein guter Start, um gegenüber Vorgesetzten, Kolleg*innen, Kund*innen oder der Familie einen Fehler zuzugeben. Je eher du deinen Fehler zugibst, desto besser ist es: Denn ein Abwarten kostet Zeit, um angemessen auf den Fehler zu reagieren. Oft verschlimmerst du die Situation noch, wenn du mit deiner „Fehlermeldung“ wartest.
2. „Ich bitte um Entschuldigung.“
Melde deinen Fehler und entschuldige dich dafür. Erkläre ehrlich und sachlich, wie es aus deiner Sicht zu dem Fehler kam und bitte sämtliche davon Betroffenen aufrichtig und einsichtig um Entschuldigung. Wichtig: Hierbei macht der Ton die Musik!
3. „Ich möchte meinen Fehler wiedergutmachen.“
Bestenfalls bietest du sofort an, an der Wiedergutmachung des Fehlers mitzuwirken.
Du möchtest souverän mit Fehlern umgehen und eine wertschätzende Fehlerkultur in deinem Unternehmen oder in deiner Familie etablieren? Lass uns direkt mit dem Training starten! Ich freue mich auf dich!
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