Warum ich gerne mal Olaf Scholz coachen würde

Ich parkte mein Auto auf der Straße in Down Town von Johannesburg. Ein Junger Mann in gelber Weste kam auf mich zu. 2012 wusste ich noch nicht, wie das Parken auf der Straße funktionieren sollte und schaute ihn fragend an.

„Where do you come from?“ – war seine Frage auf meine Unsicherheit.

„Germany!“

„.. Germany? Germany! Are you Angela? Angela Merkel?“

Der kurze Dialog machte den jungen Mann stolz, dass er den Namen der deutschen Kanzlerin kannte.

Olaf Scholz

Jahrelang hörte ich überall im Ausland den Namen Merkel. Mein Unternehmen verlangte von mir, nicht nur die Mitarbeiter in verschiedenen Ländern zu führen, sondern auch mein Leben in diesen Ländern zu organisieren. Ich kam im Kontakt mit verschiedenen Menschen und war mehr als Stolz, als der Name der Kanzlerin erwähnt wurde. Selbst heute, nach der Ära Angela Merkel, fragt man mich bei Coachings, die ich im Ausland gebe, noch nach der Ex-Bundeskanzlerin. Wenn ich dann höflich Olaf Scholz‘ Namen ins Gespräch bringe:

„Germanys Chancellor is Olaf Scholz! He took over from Angela Merkel in 2021.“ –

ernte ich oft fragende Blicke:

„Who is Olaf Scholz?“

Ich kann förmlich sehen, dass meine Gegenüber kein Bild zu dem Namen des amtierenden deutschen Regierungschefs vor Augen haben.

Macht das Charisma den Unterschied?

Warum ist das so? Warum verkörpert Angela Merkel für viele der Menschen, die ich im Ausland treffe, noch immer Deutschland? Warum ist ihr Gesicht noch immer das, das viele sehen, wenn sie an Deutschland denken?

Als Präsentationstrainerin und Charisma-Expertin beobachte ich unseren Bundeskanzler und sein Wirken mit professionellem Blick und habe dafür folgende Erklärung: Olaf Scholz ist weniger präsent als seine Vorgängerin. Wobei ich hier natürlich nur seine Auftritte in der Öffentlichkeit bewerten kann – was hinter den Kulissen der politischen Bühne geschieht, weiß ich nicht.

Wenn Olaf Scholz auftritt, beobachte ich jemanden, der ruhig und besonnen wirkt. Er ist sehr bei sich, kommt nicht aus sich heraus, zeigt kaum Emotionen, geschweige denn große. Im Vergleich zu Angela Merkel wirkt Scholz in der Gruppe der Weltführungskräfte eher unsichtbar. Wobei sich beide nicht mit dem strahlenden Charisma eines Barack Obamas messen können. Der Ex-Präsident der USA stellt bis heute mit seiner Ausstrahlung wohl jede Staatsfrau und jeden Staatsmann in den Schatten. Dabei ist gerade das, andere zu überstrahlen, gar nicht Obamas Intention: Ein Beispiel für Obamas lässige Nahbarkeit ist ein Auftritt, den ich auch in meinem Buch „Der Weg zum BESTEN ICH“, das im Oktober 2023 erschien und das du

hier kaufen

kannst, auf Seite 85 beschreibe:

„Als eine junge Frau bei ihrem Besuch der Universität von Connecticut stolpert und fast vom Rand der übervollen Bühne rutscht, springt der Präsident zu ihr, stützt sie und nimmt so dem Moment jegliche Peinlichkeit. Sie wendet ihm vor Scham den Rücken zu, doch der Präsident bleibt geduldig bei ihr, bis sie sich wieder gefangen hat und umarmt sie abschließend. Er tut das ganz selbstverständlich, als achtsamer Mensch. Obama nutzt die Situation nicht, um sich vor der Presse ins beste Licht zu rücken. Stattdessen macht er die junge Frau für ein paar Sekunden zur Co-Autorin der Geschichte. Aus der Peinlichkeit, in der sie steckt, macht er einen für sie glücklichen und unvergesslichen Moment.“

Wünschst du dir ein Training mit mir, um an deiner Ausstrahlung zu arbeiten? Dann melde dich gerne:

Mehr erfahren zu Nelly Kostadinovas Charisma- und Präsentations-Training

„Wie charismatisch ist Olaf Scholz?“

Diese Frage stellte Dr. Oliver Niebuhr, Professor an der University of Southern Denmark (SDU), in seiner wissenschaftlichen Untersuchung 2022. Er sagte in einem Interview, dass er den Charisma-Score von Merkel und Scholz mit dem von Obama verglichen habe. Demnach kam Merkel auf einen Wert von 65,6, Scholz auf 67,4 – und Obama auf 93,1. Der deutsche Durchschnittswert liege laut Niebuhr bei 20 bis 40.

Scholz erreiche mit seinem Charisma-Score das Prädikat „Sehr gut“, erklärt Niebuhr weiter. Es rühre vor allem aus seiner Kompetenz und seinem Selbstvertrauen. „Stimmliche Signale, die … den Eindruck von Leidenschaft wecken, zeichnen ihn eher nicht oder nur sehr, sehr selten aus. Doch eben diese Signale sind es, die das ‚Otto-Normal-Publikum‘ primär mit dem Begriff Charisma verbindet“, erklärt Niebuhr. Der Wissenschaftler kommt zu dem Schluss, dass es Scholz insbesondere an emotionaler, leidenschaftlicher Ausdruckskraft fehle.

Ausdruckskraft lässt sich trainieren

Immer, wenn ich Olaf Scholz sehe und ihn reden höre, dann wünsche ich mir, ihn einmal zu coachen. Denn dieser Politiker hat Werte. Aber sie kommen nicht rüber. In meinem Interview in der Wirtschaftswoche habe ich bereits erklärt, warum er ein Charisma-Training nötig hat: „Er würde energischer, entscheidungskräftiger, einfach charismatischer rüberkommen, wenn er die Entschlossenheit zur Tat in sich entdecken und entfachen könnte.“

Was Olaf Scholz an charismatischer Ausdruckskraft fehlt, das kann er sich antrainieren. Gefühlvoll und leidenschaftlich zu seinen WählerInnen zu sprechen, so dass er sie mitreißt, ist ebenso trainierbar. Als charismatischere Führungskraft würde unser Bundeskanzler präsenter wahrgenommen werden: zuhause im eigenen Land – und im Ausland.

Wünschst du dir auch mehr Ausdruckskraft bei deinen Auftritten? Ich trainiere dich gerne darin! Schreib mir:

Jetzt Kontakt mit Nelly Kostadinova aufnehmen

PS: Bekommst du schon meinen Newsletter mit regelmäßigen Infos und Tipps rund ums Charisma-Training? Falls nicht, melde dich gleich hier dazu an!

Ja, ich möchte mich zum Newsletter anmelden!