Kennst du das gute Gefühl, das sich in dir ausbreitet, wenn du anderen Menschen hilfst? Laut einer Studie1 ist das beim Helfen in dir aufkommende Glücksgefühl vergleichbar mit dem während einer intensiven Kuschelzeit zu Zweit oder während des genüsslichen Verzehrs von Schokolade. Als Helfende*r aktivierst du demnach das Belohnungszentrum in deinem Gehirn. Kein Wunder, dass du gerne hilfst! Doch wie ist es, wenn du selbst Hilfe brauchst?
Kannst du andere gut um Hilfe bitten? Oder gehörst du zu denen, die sich damit schwertun
Um Hilfe zu bitten, ist keine Schande. Es ist auch kein Eingeständnis von Schwäche, Unfähigkeit oder Unzulänglichkeit.
Wenn du um Hilfe bittest, signalisierst du anderen, dass du etwas zu bewältigen hast – und es nicht alleine schaffst. Und damit bist du eben nicht allein: Jede*r erlebt das früher oder später, einmal, zweimal, immer wieder. Und aus diesem Grund solltest du dich nicht scheuen, andere um Hilfe zu bitten. Wie du das mit Leichtigkeit machst, liest du hier.
Du brauchst Hilfe: Was tust du? – 3 Schritte, um künftig mit Leichtigkeit um Hilfe zu bitten
Lass uns auf einen Moment in deinem Leben schauen, in dem du dir eingestehen musstest, dass du Hilfe brauchst:
MACH DIR EIN GESTÄNDNIS: „ICH BRAUCHE HILFE!“
Fiel es dir leicht oder schwer, dir einzugestehen, dass du Hilfe brauchst? Ein solches Eingeständnis eigener Hilfsbedürftigkeit kommt einer Ohnmachtserklärung gleich. Und die ist mit das Schlimmste, was wir uns eingestehen wollen.
Fakt ist: Manches im Leben schaffst du nicht allein. Wie du mit dem Unvermeidbaren umgehst, das hängt sehr davon ab, wie selbstsicher und selbstbewusst du durchs Leben gehst. Deine Selbstsicherheit, dein Selbstbewusstsein und auch dein Selbstvertrauen sind Charakterzüge, die dich ausmachen. Sie bestimmen mit, wie du dich alltäglichen und nicht alltäglichen Herausforderungen stellst.
Hast du die Charakterstärke, dir deine Hilfsbedürftigkeit einzugestehen? Das ist der erste Schritt, um künftig mit Leichtigkeit um Hilfe bitten zu können. In meinem neuen Buch „Der Weg zum BESTEN ICH“ (erscheinen Ende Oktober 2023) biete ich dir einen Charisma Test, der dir zeigt, was deine Stärken und Schwächen sind. Die praktischen Trainings in meinem Buch helfen dir, an deinen Schwächen zu arbeiten und sie in Stärken zu transformieren. Mein Buch kannst du hier kaufen:
Doch zurück zu dir und deinem Moment der Hilfsbedürftigkeit:
WAS HAST DU GEFÜHLT?
Häufig löst die Erkenntnis, etwas nicht alleine zu schaffen, negative Gefühle aus. Viele machen sich dann Sorgen oder haben gar Angst, dass ihnen die Bitte um Hilfe als Schwäche, Unfähigkeit oder Unzulänglichkeit angekreidet werden könnte. Und schwach, unfähig oder unzulänglich will sich niemand in einer Gesellschaft wie der unseren, die auf Leistung und Erfolg ausgelegt ist, zeigen – und sei es nur für einen Moment. Die Angst, sich mit dem Eingeständnis eigener Hilfsbedürftigkeit Chancen zu verbauen, ist groß. So manche*r befürchtet, in seinem Wirkungskreis nicht mehr anerkannt zu werden, oder dass er*sie sich lächerlich macht. Hilfe zu bedürfen, wird heutzutage gleichgesetzt mit Unperfektion – und die steht dem gesellschaftlichen Diktat von Perfektion entgegen. Der Druck, den das Gesellschaftsideal „Perfektion“ auf uns ausübt, lässt uns alle Fehler machen. Leider pflegen wir (noch) eine sehr ungesunde Fehlerkultur. Statt Fehler als Chancen zum Lernen zu bewerten (Fehler = Schrittmacher), sehen wir sie als Makel an (Fehler = Bremse). Hilfsbedürftigkeit impliziert auch, dass man die Erwartungen nicht zu erfüllen vermag:
- Erwartungen, die man an sich selbst hat,
- und Erwartungen der anderen an einen selbst.
Das weckt auch Scham.
Zugleich schrecken viele vor einer Bitte um Hilfe zurück, weil sie fürchten, dass ihnen diese verwehrt wird. Das schmerzhafte Gefühl, abgelehnt zu werden, kennen viele Menschen aus eigener Erfahrung: Wer es einmal gespürt hat, will es nicht wieder fühlen. Eine Ablehnung soll diesen Studienergebnissen (PDF) zufolge übrigens dieselben Hirnregionen aktivieren wie körperlicher Schmerz.
Und dann ist da noch dieser Grund, nicht um Hilfe zu bitten: Viele glauben, sich mit einer Bitte um Hilfe zu verschulden. Ja, du hast richtig gelesen! Wer das Geben und Nehmen im Leben als direktes Tauschgeschäft sieht, wird alles daransetzen, niemanden um Hilfe bitten zu müssen. Schließlich wäre man der*m Helfer*in dann etwas schuldig – und gerät in eine Abhängigkeit, die vielen unangenehm ist. Dabei wäre unsere Welt eine viel bessere, wenn wir das Geben und Nehmen von der Tauschidee lösen und uns darauf einlassen würden, Hilfe zu geben und Hilfe zu nehmen, wenn sie benötigt wird.
Die Scham, Sorgen, Befürchtungen, Ängste, Schmerzen, Abhängigkeit erspart man sich lieber.
Selbstverständlich schauen wir als Nächstes, wie du in deinem Moment von Hilfsbedürftigkeit reagiert hast:
HAST DU UM HILFE GEBETEN – ODER (NOCH) NICHT?
Unser Streben nach positiven Gefühlen, wie sie ausgelöst werden, wenn wir anerkannt, bewundert und angenommen werden, führt uns häufig ins Vermeiden negativer Gefühle. Und statt um Hilfe zu bitten, wenn wir sie brauchen, stellen wir uns allein dem Stress, psychisch wie physisch. Wir ziehen allein durch, was uns bevorsteht – und fahren dabei oft mit voller Wucht gegen die Wand.
Autsch, das tut weh!
Erging es dir so? Dann gestehe dir ein: Mit der Bitte um Hilfe, hättest du dir diesen Schmerz ersparen können.
Du siehst, wenn du die charismatische Stärke aufbringst, dir
- einzugestehen, dass du Hilfe brauchst, und es
- schaffst, deine Vorbehalte gegenüber deiner eigenen Hilfsbedürftigkeit auszuräumen, wird es dir
- leichter fallen, andere um Hilfe zu bitten.
Was es dir bringt, andere um Hilfe zu bitten
Deine Bitte um Hilfe bringt dir genau das ein, worum du bittest: Hilfe.
Und diese Hilfe entlastet dich. Sie verhilft dir dazu, die anstehende Herausforderung zu meistern. Die Hilfe erspart dir bestenfalls Aufwand, Zeit und schont deine Nerven – und sie bewahrt dich vor einem Fehler und dessen Konsequenzen.
Wünschst du dir ein Training mit mir, um zu lernen, wie du selbstbewusst um Hilfe bittest – und die Hilfe selbstbewusst annimmst? Dann melde dich gerne:
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Wie du selbstbewusst um Hilfe bittest – 4 Tipps
Wie so oft im Leben kommt es beim Um-Hilfe-Bitten darauf an, richtig zu kommunizieren.
Sei dir dessen bewusst, dass du es in der Hand hast, was du beim Bitten um Hilfe fühlst.
Du steuerst deine Gefühle.
Unter anderem, mit der Art und Weise, wie du um Hilfe bittest.
Die folgenden 4 Tipps haben sich in der Praxis gut bewährt – wenn du sie beherzigst, wirst du künftig leichter um Hilfe bitten können, versprochen!
1. Die richtige Bitte um Hilfe für alle Fälle
Benutze diesen Satz, wenn du um Hilfe bittest: „Bitte hilf mir, das schaffe ich nicht alleine!“ – damit ist alles gesagt. Das Schlüsselwort dieses Satzes steht am Schluss: „allein“. Dort aktiviert es die angesprochenen Helfer*innen, zu handeln. Du signalisierst damit deinen Willen, etwas tun wollen, etwas zu Ende bringen wollen – und, dass du dazu Hilfe brauchst.
2. Die konkrete Bitte um Hilfe von Expert*innen
Keiner weiß und kann alles. Dafür ist unsere Welt zu komplex. Für jedes Wissensgebiet gibt es Expert*innen. Scheue dich nie, dir einzugestehen, dass es jemanden gibt, die*der in der Sache, die dir bevorsteht mehr weiß, mehr kann und erfahrener ist als du. Eine Bitte, dir zu helfen, richtest du an Expert*innen am besten, indem du ihnen direkt sagst, was sie dir voraushaben: „Dein Wissen, dein Können und/oder deine Erfahrungen zu XYZ würden mir hierbei sehr helfen.“
3. Die Bitte um Hilfe, die aus dem Herzen kommt
Deine Bitte um Hilfe solltest du so formulieren, dass die*der um Hilfe Gebetene sofort erkennt, dass dir das, wobei du Hilfe brauchst, wichtig ist. „Ich will das unbedingt schaffen, bitte hilf mir dabei!“ Helfer*innen helfen dir dann eher, als wenn sie das Gefühl vermittelt bekommen, dass dir an der Sache nichts liegt: „Wenn ich das schaffen soll, brauche ich Hilfe.“
4. Die höfliche Bitte um Hilfe – mit Hintertür
Eine Bitte um Hilfe ist eine Bitte. Rechne immer damit, dass die um Hilfe Gebetenen sie ablehnen. Erkläre, dass du dir dessen bewusst bist und öffne die Hintertür zur Ablehnung: „Ich brauche bei XYZ deine Hilfe. Ich verstehe, wenn du mir nicht helfen kannst/willst, würde mich jedoch sehr über deine Unterstützung freuen.“
Wie du auf ein „NEIN“ richtig reagierst
„Nein“ – deine Bitte wurde abgelehnt. Akzeptiere die Ablehnung und suche nach alternativen Helfer*innen. Mitunter lohnt es sich, nach dem Grund für das „Nein“ zu fragen, um die Bitte um Hilfe an die nächsten potentiellen Helfer*innen entsprechend zu verbessern.
Danke für die Hilfe!
Bedanke dich bei jeder*m Helfer*in.
- Einmal, wenn sie dir ihre Hilfe zusagen.
- Und noch einmal, wenn die Hilfe geleistet ist.
Dein Dank ist in Zeichen deiner Wertschätzung – es liegt in deinem Ermessen, wie du dich bedankst.
Zu helfen und sich helfen zu lassen, sind zwei Charakterzüge, die Brücken bauen. Denn sie schaffen Verbindungen und Beziehungen zwischen Menschen. Sie sind Grundpfeiler unseres sozialen Miteinanders auf Augenhöhe.
Du möchtest dich im selbstbewussten Bitten üben? Lass uns direkt mit deinem Training starten! Ich freue mich auf dich!
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Quellen: